Mein Buch über die Erlebnisse eines Sugar-Daddys: Work Hard – Play Hard. Eine Reise ins Herz der (Joyful) Finsternis.
Dies ist eine Leseprobe aus dem Buch Work Hard – Play Hard, geschrieben von mir für Dirk Buck. In diesem Buch geht es um Hedonismus, Geld und Frauen. Es geht um das Thema Sugar-Daddy und die Sugar-Babes. Aber auch um Sinnlichkeit, Liebe und Weisheiten fürs Leben.
Das Buch wurde noch nicht veröffentlicht. Wir sind zurzeit auf der Suche nach einem passenden Verlag für das Buch. Falls du jemanden kennst, der einen Kontakt bei einem passenden Verlag hat, kontaktiere mich gerne.
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Kapitel 1 – Mit Kippa in Tel Aviv
Ganzes Kapitel
Wie konnte ich überhaupt ein Sugar-Daddy werden? Nach meiner Scheidung beschloss ich, erstmal für eine lange Zeit nichts mehr mit Frauen in einer Liebesbeziehung anzufangen. Ich beschloss, den Rest meines Lebens hart zu arbeiten und meine Kinder großziehen. Das war der Plan. Vielleicht nicht der beste Plan den ich je hatte und nicht besonders realitätsnah, aber ein Plan.
Dummerweise fing ich nach ca. drei Monaten der Selbstisolation an, darüber nachzudenken, ob ich bei McDonald's Leute erschießen kann und wie ich damit davonkomme – oder auch nicht, egal. Offensichtlich war mein Plan nun doch nicht so gut. Genau bei diesem Gedankengang sah ich im Fernsehen eine Doku über einen Sugar-Daddy. Cool, was für ein großartiges Konzept, dachte ich mir. Man trifft tolle Frauen und einigt sich auf ein Arrangement, welches für beide Seiten optimal ist. Eine Lebenssituation, in der beide glücklich sind, keine Verpflichtungen und keine Liebe – perfekt.
Also meldete ich mich umgehend auf einer Sugar-Daddy Seite an. Wenn ich allerdings etwas neu anfange, dann mache ich das richtig. Wenn ich schon im unendlichen Universum des Internets unterwegs bin, um hoffentlich atemberaubende Frauen kennenzulernen, dann erschaffe ich einen völlig neuen Dirk. Ich wollte einen neuen Menschen schaffen, denn schließlich war dies nicht mein gewöhnliches Leben und ich konnte sein, wer immer ich wollte. Im Internet konnte jeder sein, wer er wollte. Menschen ohne reales Leben und ohne Zukunft gebärdeten sich in diesem geheimnisvollen Raum wie Könige, wie Despoten, ja sogar wie Götter. Ich überlegte mir, worauf ich Lust habe. Wer könnte ich sein? Was könnte ich sein? Ein gut bestückter Millionär? Ein selfmade Unternehmer? Ein Broker an der Börse (ne, zu nah an meinem Leben)? Ein Prinz aus Zamunda (Hautfarbe passte nicht)? Ich entschied mich für den Königsweg. Ich wurde Arzt. Und so erschuf ich den eloquenten Thorax Chirurgen Dirk Buck – hey, immerhin war der Name echt.
So meldete ich mich auf der Sugar-Daddy Seite als Arzt an. Aber, wie ich schrieb, wenn ich etwas mache, dann mache ich das richtig. Also bestellte ich mir bei Amazon Arztutensilien, Kleidung, Stethoskop, kaufte mir ein Handbuch über Chirurgie, in dem alles über Thorax Chirurgie drin stand. Ich musste meiner Rolle gerecht werden und diese überzeugend spielen. Und kaum hatte ich mich angemeldet, wurde ich von einer Flut von Anfragen junger, attraktiver Damen überschwemmt, die nur das Beste von mir wollten – nämlich mein Geld. Gut, auf einer Sugar-Daddy-Seite sollte mich das nicht überraschen. Doch mir wurde schnell klar: Frauen stehen auf Ärzte. Das war kein oberflächliches Klischee, sondern Realität.
Man sollte Sugar-Daddys und Sugar-Babes nicht unbedingt mit Prostitution verwechseln. Du kannst es so deuten, wie du möchtest, aber was ich nie gemacht habe, waren Pay-Dates, also Geld gegen Sex. Ich möchte das gar nicht beurteilen oder verurteilen. Jeder wie er mag, aber ich fühlte mich aus verschiedenen Gründen nicht wohl damit. Es wäre natürlich Heuchelei zu behaupten, dass Geld gar keine Rolle spielt, aber dazu später mehr. Und nein, ich huldigte auch nicht einem Klein-Mädchen Fetisch, denn die allermeisten Frauen waren größer als ich. Dass diese auch deutlich jünger waren, das liegt in der Natur der Sache. Ich traf mit der Zeit auch ein paar Frauen in meinem Alter, aber die waren in der Regel noch verstörter als die jungen.
Ich fing also an, Frauen zu daten. Wir gingen erstmal essen. In teure, fancy Restaurants, mit sehr gutem Essen und erstklassigen Service. Ein tolles Ambiente, sehr gutes Essen und ein fantastischer Service waren mir einfach wichtig. Ich wollte mich wohlfühlen, was in der Service-Wüste Deutschland, und besonders Berlin, nicht einfach war. Wenn ich Geld ausgebe, dann will ich auch König sein und besonders meine Begleitung Königin. Und bei einem Dinner, was mal eben 300–500 Euro und mehr kosten konnte, erwarte ich das einfach. Sei es der Grill Royal, das Le Petit, das Grace oder ein paar der Sterne-Restaurants – meistens überbewertet, wie ich fand. Das Nobelhart & Schmutzig ist eine ganz besondere Erfahrung, oder das 893, welches von außen so aussah, als ob man sein Mädchen mit auf ein Rape-Date nehmen würde. Wenn man das nicht kennt, dann steigst du da nicht ab. Kannst du auch nicht, weil du ohne Reservierung ohnehin nicht reinkommst, weil das Ding jeden Tag voll ist.
Ich gewöhnte mich schnell an dieses Leben. Mit einer wunderschönen, Frau – dressed to kill, ich im maßgeschneiderten Anzug und Rolex und natürlich der Altersunterschied. Meine Dates waren in der Regel zwischen 20 und 30. Jedes zweite Date endete bei mir zu Hause oder im Hotel. Viele Frauen wollten einfach nur mal etwas erleben, gut behandelt werden, nett ausgeführt, eingeladen werden. Viele kannten das gar nicht, dass es so etwas tatsächlich in Berlin gab. Was die Frage aufwarf, was meine Geschlechtsgenossen eigentlich so trieben. War es wirklich so schwierig, eine Frau gut zu behandeln.
Gut, ich erzählte auch, dass ich Arzt bin, aber für mich war es völlig egal, woher das Geld kam. Schließlich bin ich nicht der Tinder-Schwindler. Den Frauen konnte es doch egal sein, wer die Rechnungen bezahlte. Heinz der Klempner oder Dirk der Thorax Chirurg. Hauptsache, einer der beiden zahlte. Und egal was ich war, ich behandelte die Frauen ja dennoch gut, sodass diese ein wundervolles Erlebnis mit mir hatten. Witzigerweise frage mich jede zweite Frau, ob ich vielleicht Schönheitschirurg wäre. Manche der Damen hatte also weiterführen Pläne. Verständlich, wir sind alle nur Menschen.
Mittlerweile baute ich meine Rolle weiter aus und bildete mich auch weiter. Ich wollte perfekt sein. Ohne Fehler und stets bereit, meine Rolle zu verteidigen. Natürlich fragte man mich, wo ich denn arbeiten würde. Eine eigene Praxis konnte es nicht sein, Google hätte mich sofort verraten. Also arbeite ich an einem großen Krankenhaus in Berlin, vor dem ich mich, in Arzt-klamotten, auch einmal von einem Date abholen ließ. Meine Freunde, immer bereit mich in meinem Wahnsinn zu unterstützten, erstellten mir sogar noch einen Fake Arztausweis, den ich tatsächlich aber nie brauchte. Ich war auch so überzeugend genug.
Am Anfang hielt ich mich von Arzthelferinnen, Krankenschwestern und selbstverständlich Ärztinnen fern. Ich dachte, ich würde sofort auffliegen, wenn ich jemanden aus dieser Kategorie treffen würde. Aber mir wird schnell langweilig, also dachte ich mir: No risk, no fun. Gesagt, getan. Ich fing an, Damen der genannten Kategorie zu daten. Und was soll ich sagen, man glaubte mir meine Rolle noch mehr, als die Damen es in den nicht medizinischen Berufen eh schon taten. Ich war also verdammt überzeugend. Eine, etwas mental angeschlagene Ärztin, fragte mich beim dritten Date, in einer Bar, ob ich eine Beziehung mit ihr haben möchte. Shit, wie konnte das denn passieren? Es sollte sowieso das letzte Date für mich mit ihr sein, da sie von Treffen zu Treffen seltsamer wurde. Und nach ihrer Aussage hatte sie seit 4 Jahren schon keinen Sex mehr und es auch nicht vermissen würde. Da war die Entscheidung für mich sowieso klar. Also sagte ich ihr, unter großem Bedauern, dass das leider nicht für mich in Fragen kommen würde. Kurze Zeit später stand ich auf, ging zur Theke und bezahlte. Es waren nur ein paar Meter und es dauerte auch nicht lange, aber als ich mich wieder umdrehte hatte sie schon fluchtartig das Restaurant verlassen. Keine Ahnung wie sie das geschafft hatte, denn selbst auf der Straße war sie nicht mehr zu sehen. Aber immerhin gut für mich, sodass es keinen Stress gab. Ich war so sehr in meiner Arztrolle, dass mich, eines Abends, ein Taxifahrer völlig unverhofft um meine ärztliche Meinung bat. Offenbar hatte ich die Aura eines Arztes. Um den Mann in seiner Menschenkenntnis nicht zu enttäuschen, empfahl ich ihm einen Kollegen von mir. Denn sein Problem war nicht mein Fachgebiet. Meine Freunde rissen seitdem einen „Catch me if you can“ Witz nach dem anderen.
Dann kam der Tag, an dem ich das Verhängnis auf zwei Beinen traf. Sie war 1,88 Meter groß und in Killer Heels – Emma. Ein bezauberndes jüdisches Modell, die mich sofort in ihren Bann zog. Wie alle meine ersten Dates gingen wir in meine Hotelbar am Ku'damm. Das war noch vor dem Hulk (die Dame aus dem Prolog). Emma war ganz in schwarz gekleidet – genau wie ich. Ich trug nur Schwarz, oder maximal Marineblaue Anzüge. Sie hatte ihre unfassbar langen, seidigen Haare zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden. Sehr sexy. Es gibt ein paar Dinge an Frauen, die mich total catchen. Sie sah umwerfend aus. Wir unterhielten uns den ganzen Abend – sechs Stunden lang – weil wir so viel zu erzählen hatten. Dabei lachten wir viel und hatten eigentlich nur Gemeinsamkeiten. Sie wunderschön und 25 Jahre jung, ich 50 und, naja, lassen wir das. Sie sah auch nicht aus wie 25 – sondern keinen Tag älter als 18. So als wäre die Zeit stehen geblieben.
Ihr unglaublich junges Aussehen verleitete mich später dazu, bei fragenden Blicken an der Hotelrezeption, zu sagen, sie sei älter als sie aussieht und dass wir vier Kinder haben. Ich drehte mich dann zu ihr um und sagte „Nicht wahr, Schatz? “ Während Emma nur breit grinste. Wir hatten definitiv dieselbe Art von Humor. Und wahr war es auch noch. Wir hatten außerdem denselben Background: Punkrock Roots. Sie war hochgebildet, hocheloquent, absolut witzig, mit schwarzem Humor and a Dirty Mind. Doch an diesem Abend passierte zwischen uns nichts. Wir saßen nur auf der Couch, in der Bristol Bar, vor dem brennenden Kamin. Romantischer ging es schon nicht mehr und ich war schon nach der ersten Stunde hin und weg – sie merkwürdigerweise auch. Als es Zeit wurde zu gehen, brachte ich sie zur S-Bahn, wo sie mir zum Abschied vor die Füße kotzte.
Das kam etwas überraschend, weil getrunken hatten wir nicht viel. Sie war auch nicht betrunken und Essen waren wir auch nicht. Es war ihr auch sichtlich peinlich, was sie jedoch nicht davon abhielt, sich ein zweites Mal zu übergeben, kurz, bevor die S-Bahn kam. Bemerkenswert ist, dass ich noch nie jemanden so elegant kotzen sehen habe. Sie bewahrte Contenance und tat es mit Stil. Ganz Ladylike nahm sie ihre langen Haare zur Seite, übergab sich dezent, richtete ihre Frisur, murmelte etwas davon, dass sie sich einen Magen-Darm-Virus von den Kindern ihrer Freundin eingefangen hatte, setzte sich in die S-Bahn und verschwand aus meinem Leben. Ich ging davon aus, dass wir uns nie wieder sehen würden. Denn der Peinlichkeitsfaktor war kaum noch zu übertreffen – gerade beim ersten Date. Nicht für mich, ich hatte schon schlimmeres und obskureres erlebt, aber für eine Frau?
Ich hörte eine Woche nichts von ihr. Dann rief sie mich an und erzählte mir, dass sie mir nicht ganz die Wahrheit gesagt hat. Denn der Grund, warum sie mir vor die Füße gekotzt hatte, war, dass sie sich tatsächlich mit einem Virus angesteckt hatte. Allerdings nicht von den Kindern ihrer Freundin, sondern von ihren eigenen Kindern. Erst jetzt erzählte sie mir, dass sie Kinder hatte. Sie hatte Angst, dass ich kein Interesse mehr an hier habe, wenn ich das erfahre. Natürlich hatte sie sich also bei ihren Kindern angesteckt. Und sie hatte sich den ganzen Abend über mit einer Contenance gehalten, die bewundernswert war. Denn ihr musste ja schon länger übel gewesen sein. Und dass sie mich noch mal angerufen hatte, fand ich mehr als bemerkenswert. Ich sagte ihr, dass ich damit kein Problem habe und dass ich sie gerne erneut treffen würde.
Unser zweites Treffen fand dann im Ritz-Carlton Hotel statt, welches wir von nun an nur noch Gotham City nannte. Wer einmal dort übernachtet hat, weiß, warum. Wir verbrachten eine wunderbare Nacht mit hartem Sex und sofort war mir klar, dass unsere Geschichte in einem absoluten Chaos enden würde. Wir vögelten die ganze Nacht durch. Der Sex war Dirty.
Es turnte sie besonders an, wenn ich sie am Fenster vögelte, wo sie alle Taxifahrer von unten sehen konnten. Sie liebte das. Zu sehen, wie die Taxifahrer mit lüsternen Blicken zu ihr aufsahen. Und diese großen braunen Augen, die einen so flehentlich ansahen, wenn sie kam, waren einfach wunderbar.
Emma zuzusehen war wie ein Blick in den Spiegel. Ich konnte mich selbst mit 25 sehen und wie ich damals funktioniert habe. Völlig beziehungsunfähig und immer auf dem Weg völliges Chaos anzurichten. Sie war nicht bindungsfähig, wollte auch keine Bindung, musste aber alles haben und das wusste sie auch. Was ich damit sagen will: Sie wollte mich unbedingt von ihr „abhängig“ machen, sodass ich mich in sie verliebe. Sie benutzte all die Mechanismen, die ich auch früher benutzt hatte. Schmeicheln, Aufmerksamkeit, hineinfühlen in Situationen, perfekter Sex. Eine Kombination, die für viele Männer absolut tödlich ist. Manchmal auch für Frauen. Doch über all dem schwebte von Anfang an eine dunkle Wolke. Und je mehr ich versuchte auf Abstand zu gehen, ohne sie zu verlieren, desto mehr dreht sie auf. Sie wollte mich – aber wiederum auch nicht. Es war kompliziert, von Anfang an. Und mein guilty pleasure sind nun mal, komplizierte Frauen. Mir wird halt schnell langweilig. Verklagt mich doch!
Meine Intention auf der Sugar-Daddy Seite war nicht mich zu verlieben. Aber wenn jemand so Charming ist, so witzig, so eloquent, so intelligent und so sexy, dann hat man als Mann praktisch keine Wahl. Schon an diesem zweiten Abend fing ich an, mich in sie zu verlieben, genau das, was sie wollte.
Am nächsten Morgen hatten wir uns schon für ein neues Date verabredet. Allerdings ohne festen Termin, denn eigentlich wollte ich das alles nicht. Ich wollte eine tolle Frau treffen.
Ich wollte Zeit mit ihr verbringen, wollte Spaß mit ihr haben und die Welt erobern. Aber ich wollte keine Beziehung. Ich wollte mich nicht verlieben. So war mein Plan. Besonders interessant fand sie natürlich, dass ich Arzt war. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie keine Krankenversicherung und brauchte verschiedene Unterstützungen und auch Medikamente, die ich auch besorgen konnte. Ich bin ein Mann, der viele Dinge besorgen und viele Dinge regeln kann. Also half ich ihr. Im festen Glauben, dass ich Arzt bin, unterhielten wir uns über medizinische Probleme, die ich mir anlesen musste, weil ich meine Tarnung nicht aufliegen lassen wollte. Und weil ich immer noch davon ausging, dass es nichts Ernstes war. Ihre Intention war kei-neswegs eine Beziehung. Sie wollte mich einfach nur in sich verliebt machen. Genau das, was ich früher immer getan hatte und was nie funktioniert hatte. Denn sobald ich hatte, was ich wollte, verließ ich die Frau. Genau das wollte sie tun und genau das war mir auch klar. Aber ich liebte es, mit dem Feuer zu spielen, also ließ ich mich erst mal darauf ein. Es hätte vielleicht gut gehen können, wenn ich nicht nach dem dritten Date folgende Nachricht bekommen hätte. Dazu muss ich erwähnen, dass sie nicht in Berlin wohnte und wir uns anfangs nur einmal die Woche sahen.
Nach dem dritten Date, bei dem wir wieder die ganze Nacht gevögelt hatten, bekam ich nach einiger Zeit eine SMS mit der Nachricht: „Fuck, ich bin schwanger“. Großartig. Sie hatte zwei Kinder. Ich hatte zwei Kinder, dann hätten wir zusammen fünf Kinder. Meine Panik hielt sich in Grenzen, weil ich ein Mann bin, der immer alles am Ende geregelt bekommt. Aber sie, mit 25, brach langsam in Panik aus. Wir trafen uns sofort und ich sagte ihr „Was auch immer deine Entscheidung ist, ich trage sie mit dir. Wenn du das Kind haben möchtest, helfe ich dir. Wir machen das zusammen. Wenn du es nicht haben möchtest, unterstütze ich dich auch, aber es ist am Ende deine Entscheidung“. Das Problem war, dass sie sofort im Nestbau-Modus war, als die Hormone einschossen. Also genau das Gegenteil von dem, was sie vorher wollte. Sie wollte keine feste Beziehung, nicht mit mir zusammenleben und auch nicht mit mir die Kinder großziehen. Sie wollte nur ein Spiel spielen, von dem sie wusste, dass es ein Spiel ist, es aber auch nicht steuern oder stoppen konnte. Aber nun saßen wir da mit einem fünften Kind, das irgendwie unterwegs war.
Wie konnte das überhaupt passieren? Ihr Frauenarzt hatte ihr mitgeteilt, dass sie aufgrund einer Narbe an der Gebärmutter, keine weiteren Kinder mehr bekommen könnte. Also warum verhüten? Darauf hatten wir uns verlassen. Ich als Arzt hatte natürlich volles Verständnis für meinen Kollegen und seiner Fehldiagnose. Shit happens. Das Problem war aber auch, dass wir anfingen uns wirklich ineinander zu verlieben. Sie war schwanger und ich war immer noch Arzt. Es war langsam an der Zeit, ihr die Wahrheit zu erzählen. Das war ein nicht ganz unpeinlicher Moment, der mir auch unangenehm war. Mir stellte sich die Frage, wie kann ich einer Frau, die ein Kind von mir erwartet, jetzt irgendwie nahebringen, dass man nicht der ist, für den man sich ausgibt?
Also stellte ich eine Art Gleichnis auf. Da sie Jüdin war, suchte ich ein Worst-Case-Szenario, gegen das meine Arztgeschichte so viel schwerer wiegen würde, dass ich mit der Lüge und dann der Wahrheit davonkam. Also sagte ich zu ihr: „Was würdest du schlimmer finden: Dass ich kein Arzt bin oder dass ich in der arischen Bruderschaft bin?“. Ihre Reaktion war: „Du bist in der fucking arischen Bruderschaft?“. Verdammt, ich war so gut in meiner Rolle, dass sie nicht glauben wollte, dass ich kein Arzt bin. Vielleicht sollte ich doch noch Medizin studieren. Ich sagte „Emma, Es tut mir so leid, aber ich bin kein Arzt“, schloss die Augen und wartete darauf, dass sie mich zum Teufel schicken würde. Es spielte für mich keine Rolle, welchem Beruf ich habe, weil ich immer davon ausging, dass es den Frauen egal ist, wo das Geld herkommt und es einfach nicht wichtig ist. Dass sich die Dinge so entwickeln würden, davon war ich nie ausgegangen. Ihre Antwort war: „Es ist mir scheißegal, was du bist. Ich liebe dich so wie du bist.“ Ja ja, die Hormone.
Aber Emma war sowieso einiges gewohnt. Bei einem früheren Freund von ihr, war sie mal auf dem Geburtstag einer seiner Großväter eingeladen. Die Torte zierte ein Foto des Onkels in jungen Jahren. Gekleidet in einer schmucken SS-Uniform. Für Juden kein angenehmer Anblick. Im Gegensatz zu vielen anderen Deutschen, fühlte ich mich nicht im Geringsten Schuldig für das, was die Deutschen den Juden angetan hatten. Die Gnade der späten Geburt. Und meine Großväter? I don‘t know. Einer meiner Großväter kämpfte mit Rommel in Afrika und ging nach der Kapitulation in amerikanische Gefangenschaft. Der andere fiel kurz vor Kriegsende an der Ostfront.
Das war auch einer der Punkte, warum ich mich als Arzt ausgegeben habe. Auch wenn es Frauen relativ egal war, wo das Geld herkam, so konnte es dennoch nicht vollkommen egal sein. Als Drogendealer bist du schnell unattraktiv. Ich hatte aber völlig unterschätzt, wie sehr Frauen scheinbar auf Ärzte stehen. Gut jede zweite fragte mich, ob ich Schönheits-Chirurg bin, und wenn ja, ob ich Operationen auch kostenlos vornehmen könnte. Ich verneinte das natürlich, da ich mit insgesamt zwölfjähriger Ausbildung, inklusive Facharzt, kein Kurpfuscher war. Aber sei's drum. Nachdem ich ihr sagte, dass ich mein Geld tatsächlich mit Aktien verdiente, hatten wir weitere Treffen in unserem Love Birds Hotel in Gotham City. Das Geld war eine Sache. Aber junge Frauen, wie Emma, und auch einige andere, standen einfach auf ältere Männer. Besonders bei Scheidungskindern konnte man oft von einem Daddy Fetisch sprechen. Da wurden verloren gegangene Dinge aus der Kindheit nachgeholt. Jedem seinen Fetisch. Bei Emma war es besonders ausgeprägt. So fand sie zum Beispiel Altersflecken total sexy und anziehend. Nun denn, jede wie sie möchte.
Es kam das Pessach Fest. Emma hatte Neigungen und ich war bereit ihre Wünsche zu erfüllen, weil ich ein Mann bin, der Dinge wahr macht. Also wie das eigentlich völlig normal ist. Und wie viele jüdische Frauen in ihrem Alter wünschte sie sich eine echte Waffe zu Pessach. Beim Pessach Fest gedenken die Juden ihrer Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft und hoffen auf Erlösung durch das baldige Kommen des Messias. Ich, jederzeit bereit irgendwelche Scheiße zu fabrizieren, kaufte in einer nächtlichen Aktion, an einem nicht näher genannten Bahnhof eine SIG Sauer. Eine gute, verlässliche Waffe. Ein jüdisches Mädchen muss sich verteidigen können. Als wir zum Beispiel auf einem Kinderfest in der Synagoge in der Fasanenstr. waren, mussten wir Metalldetektoren passieren, flankiert von einem Dutzend Polizisten mit Maschinengewehren. Für ein Kinderfest. Emma war völlig begeistert und von da an spielte Metall eine tragende Rolle in unserem Sexleben. Ich zeigte ihr, wie man die Waffe sichert, lädt, das Magazin wechselt und man sicherstellt, dass keine Patrone in der Kammer war. Spätestens jetzt war ich für sie der dunkle Lord.
Emma, jetzt allerdings voll im Nestbau-Modus, wollte mich unbedingt ihrem Vater vorstellen. Sogar über Heirat sprachen wir, was sie zu der trockenen Bemerkung veranlasste: „Du willst doch nur auf den Stühlen reiten“. Klar, ich hätte zum Judentum konvertieren müssen. Aber mir in dem Alter noch den Schniedel beschneiden lassen und Hebräisch lernen? Ich war ja schon mit meinem mehr als fragwürdigen Französisch überfordert. Meine perfekt Französisch sprechenden Töchter machten sich jedes Mal lustig über mich, wenn ich mit ihnen Französisch sprach. Man klopfte mir dann jovial auf die Schulter und meinte: „Papa pas beau mais marrant“ (Nicht schön, aber lustig Dad).
Wie dem auch sei, wir flogen nach Tel Aviv, in eines der besseren Stadtviertel, zu ihrem Vater. Mit Kippa auf dem Kopf, das war Emma wichtig, sagten wir ihm, dass seine Lieblingstochter ein weiteres Kind erwarten würde. Dad was not amused. Das Gespräch war schnell und schmerzlos zu Ende. Emma und ich bekamen nicht den Segen ihres Vaters. Zurück in Berlin eskalierte langsam die Situation, weil Emma mittlerweile von ihrem Nestbau-Modus in einen Panikmodus wechselte und auch darüber sprach das Kind vielleicht doch noch abzutreiben. Ich sagte ihr wieder, egal wofür du dich entscheidest, ich unterstütze dich – no matter what. Ich stehe zu meinem Wort. Unsere Treffen wurden weniger und waren auch nicht mehr so intensiv. Trotzdem behielten wir immer noch unseren Humor.
Neben all dem Wahnsinn vermisste unsere Beziehung, und auch der Sex, eine gewisse Leichtigkeit. Wir waren beide ziemlich lost und beschrieben unsere Beziehung als eine Mischung aus Kotzen, Weinen und Schwanger werden. Denn tatsächlich war es so, dass wir uns beide immer wieder gegenseitig mit den Viren unserer Kinder ansteckten. Durch ihre Schwangerschaft war sie zudem nah am Wasser gebaut und schwanger erklärte sich von selbst. Unsere Konversationen waren immer deep, uns fehlte definitiv Leichtigkeit. Emma hatte mehrere schwere Pakete mit sich zu schleppen und auch ich hatte einigen Ballast u.a. ein verlorenes Kind. Aber selbst, wenn wir goldene Kinder gewesen wären, denen die Sonne aus dem Arsch geschienen hätte, wir hatten keine Chance. Ich mag mir nicht ausmalen, was für eine Frau Emma einmal sein würde, wenn sie ihr Leben in den Griff bekommt. You will rock the damn world.
Eines Morgens fand ich einen Brief in meinem Briefkasten, in dem sie in charmanter Weise und in vielen Worten mit mir Schluss machte. Ich dachte mir, Hey cool, ich bin wieder 16 und die 80er sind zurück. Wir hatten uns nie gestritten und haben immer viel gelacht. Wir hatten wahnsinnigen Sex. Aber irgendwann war auch meine Grenze erreicht und in dem nachfolgenden Telefonat stritten wir uns fürchterlich. Aber es war, wie es war. Sie wollte das Kind abtreiben und mich verlassen, was in Ordnung war. Ich unterstütze sie noch darin und wir teilten uns die Kosten auf ihren Wunsch hin. Ich hätte es auch ganz bezahlt. Dann herrschte Funkstille. Welchen Streit wir auch immer gehabt haben, das Ende war für meine Verhältnisse nicht schön. Ich bin auch nur ein Mensch, der Emotionen hat und ich war halt nach wie vor in sie verliebt. Mir blieb jedoch keine andere Wahl, als das Ende so zu akzeptieren. Obwohl sie in diesem letzten Gespräch das tat, was ich in ihrem Alter auch getan hatte. Nämlich möglichst viel verbrannte Erde zu hinterlassen. Mehr oder weniger sagte sie, dass das alles nur ein Irrtum gewesen war, dass sie in jemanden anderen verliebt war und dass wir sowieso niemals eine Chance gehabt hätte. All das wusste ich. Oder zumindest wusste ich, warum sie das sagt. Bei der verbrannten Erde Taktik richtet man so viel Schaden an, dass man selbst nicht mehr zurückkonnte.
Also schrieb ich ihr noch einen langen Brief, entschuldigte mich für den Streit. Ich wusste ja, sie konnte nicht anders. Ich wünschte ihr alles Gute und beendete für mich die ganze Geschichte. Es tat noch sehr lange weh. Mich in sie verliebt zu machen, hatte sehr gut funktioniert. Emma wusste, wie man das Spiel spielt. Dummerweise spülte ca. 1,5 Jahre später eine Geschichte über sie in meinen Facebook Feed, der mich noch mal emotional völlig zurückwarf. Denn kein halbes Jahr, nachdem wir getrennt fahren, wurde sie wieder schwanger und diesmal bekam sie das Kind. Das traf mich ziemlich hart. Das war wirklich schmerzhaft, dass sie unser Kind nicht haben wollte aber sehr schnell danach wieder schwanger war – von einem anderen Mann. Aber auch das nehme ich ihr nicht übel, weil ich in ihrem Alter, genauso handelte. Deswegen machte ich ihr nie Vorwürfe. Ich kann ihr keine Vorwürfe machen, weil ich genau so war, wie sie. Allerdings gab ich meine Arztkarriere nach diesem Zwischenfall endgültig auf.
Kapitel 3 – The Neverending Chloé Situation II
Auszug aus dem Kapitel
Dieses Kapitel bildet ein Interview mit Chloé ab, damit du auch ihre Perspektive, also die eines Sugar-Babes, kennenlernst. Das ist Dirk und mir ein wichtiges Anliegen, auch ihr eine Stimme zu geben.
Warum hast du dich als Sugar-Babe auf einer Sugar-Daddy Seite angemeldet?
Ich liebe Abenteuer und Spontanität. Wenn man dazu noch eine anspruchsvolle, gutaussehende Frau ist, dann gestaltet sich das schwieriger, als man denken mag. Und so kam ich irgendwann auf die Idee, mich auf dieser Sugar-Daddy Seite als Sugar-Babe anzumelden. Die Idee, fremde Männer kennenzulernen hörte sich spaßig an. Ohne irgendwelche Erwartungen stürzte ich mich also in diese Welt. Es ging mir nicht um das Geld – geht es bis heute nicht. (Lacht)
Wie hat sich das für dich am Anfang angefühlt?
Die Nachrichten flossen in mein Postfach, von Männern unterschiedlichsten Alters und Hintergrunds. Es war eine Mischung aus Komplimenten, Angeboten und auch einigen skurrilen Anfragen. Und auch echt Perverse.
Gehen wir kurz zurück zum Geld. Es geht dir also nicht ums Geld?
Nein, absolut nicht. Viele Sugar-Babes sind nicht primär auf das Geld aus. Es ist die Verbindung, die Dirk und ich zueinander hatten, die uns antrieb. Wir waren zwei Menschen, die sich auf einer tiefen emotionalen Ebene verstanden und unterstützten. Es ging also nicht darum, materiellen Luxus zu suchen, sondern um das Streben nach wahrer Verbindung und gemeinsamer Erfüllung. Natürlich genieße ich es, wenn ein Mann Geld für mich und uns ausgibt. Es wäre absurd, das zu leugnen. (Lacht)
Wieso hast du dich mit Dirk getroffen?
Unter all den Profilen und Nachrichten stach Dirk besonders heraus. Irgendwas an ihm gefiel mir so gut, dass ich mich mit ihm treffen wollte. Und so kam es, dass wir uns in seiner Lieblingsbar, der Bristol Bar am Ku'damm das erste Mal sahen. Was mir an ihm sofort gefiel war, dass er ein sehr offener, lockerer Typ ist – aber dennoch ehrlich und direkt. Sowas mag ich. Er sah aber auch echt gut aus und war definitiv nicht 0815. Und er brachte mich zum Lachen. Wenn Männer das tun, glaub mir, das lieben wir Frauen. (Lacht) Jedenfalls verstanden Dirk und ich uns so gut, dass wir beim zweiten Date schon zur Sache kamen. Unsere gemeinsame Zeit im Hotelzimmer wurde zu einem wilden Abenteuer, das so ausgelassen war, dass wir vom Hotel Concierge darauf hingewiesen wurden, dass sich andere Gäste über den Lärm beschwert hatten – unbelievable. Doch anstatt verlegen zu sein, konnten wir nur noch mehr lachen. Wir lachten generell viel zusammen. Auch als er mir nicht glauben wollte, dass ich sehr laut schnarche, was dann damit endete, dass er sich vor Lachen kaum noch halten konnte.
Dirk nennt dich manchmal „Black Beauty“, was empfindest du da?
Nun, wir beide teilen denselben schwarzen Humor (lacht) Er nennt mich bis heute „Black Beauty“. Ich habe damit kein Problem, und es ist nicht so, dass ich mich dadurch unwohl fühle, aber ich möchte nicht nur aufgrund meines Aussehens wahrgenommen werden. Für mich sind Intellekt und Niveau viel bedeutendere Eigenschaften, die mich als Person ausmachen. Es geht darum, wer ich als Mensch bin. Aber da er mich genauso sieht und ich das weiß, ist es in Ordnung, wenn er mich „Black Beauty“ nennt. Ich finde, dass manche da überreagieren.
Du sagst selbst „Once you go black, you never go back“ – warum?
Afrikanische Frauen strahlen eine gewisse Mystik aus und damit meine ich nicht nur unsere, dunkle glänzende Melanin Haut, sondern auch durch meinen Gang und mein Niveau. Wir sind anspruchsvoll und fordernd, das steht außer Frage. Mit uns umzugehen, erfordert Fingerspitzengefühl, denn wir besitzen ein starkes Selbstbewusstsein, das so manchen Mann einschüchtert. Wir wissen genau, was wir wollen, und wir erwarten, dass ein Mann sich Mühe gibt, diese Wünsche und Vorstellungen zu erfüllen. Und wir wissen, wie man es bekommen kann. Auf der anderen Seite hast du auch viel davon, denn wir geben viel. Denn die Liebe und Leidenschaft, die wir zu bieten haben, ist einzigartig und unvergleichlich. Die Sinnlichkeit und die intensive Beziehung, die wir führen, das ist ein anderes Level und für viele eben unbelivable, dass das real ist. Das unterscheidet und von weißen Frauen und danach werden viele Männern süchtig. Das ist, wie wenn ein Kind das erste Mal Eis probiert. Deshalb sage ich „Once you go black, you never go back”.
Bleiben wir bei Frauen. Kosten schöne Frauen immer Geld?
Das wird einigen Männern gar nicht gefallen, aber ja, das tun sie. Ob nun Sugar-Babe, Escort, Freundin, Frau – das Spiel ändert sich nicht. Weibliche Schönheit ist sehr viel wert und kluge Frauen wissen das zu ihrem Vorteil zu nutzen. Attraktivität öffnet Türen und ermöglicht es Frauen, einen bestimmten Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Und ob du eine Escort bezahlst, deiner Frau einen Ring schenkst, deiner Freundin ins 5-Sterne Restaurant ausführst – du bezahlst immer. Frauen sind sich bewusst, dass sie mit ihrer Schönheit und Anziehungskraft Einfluss und Macht haben. Sie wissen, dass Männer bereit sind, für ihre Gesellschaft, ihre Aufmerksamkeit und ihre Zuneigung zu zahlen. Es ist ein Geben und Nehmen. Selbstverständlich kommt es auch auf das Aussehen und den Charakter des Mannes an. Aber deine Frage ging ja um Geld. Dennoch spielt Geld in Beziehungen und bei der Wertschätzung weiblicher Schönheit eine Rolle. Es ist ein Teil des Spiels, das wir alle spielen, ob wir es akzeptieren oder nicht. Und am Ende des Tages kommt es darauf an, wie wir diese Realität akzeptieren und damit umgehen.
Was würdest du jungen Frauen mit auf den Weg geben?
Sei gebildet. Du musst etwas in deinem Kopf haben. So kannst du weniger manipuliert werden und Bildung ist etwas, was dir immer bleibt, das kann dir keiner wegnehmen. In meiner Kultur sagt man, „Dein erster Ehemann ist immer dein erstes Studium. Ton premier mari c’est tes études.“ Aber sie sollen nicht nur in ihre Bildung investieren, sondern sie sollen auch leben. Sie sollen lernen, wie man Prioritäten setzt. Deine Bildung kann dich nicht enttäuschen, nur ein Mann. Und seid vorsichtig, mit wem ihr euch trefft. Die Bildung und der Status spielen keine Rolle, wenn ein großes Ego und Alkohol im Spiel sind. Ich traf einen Anwalt in einer Bar. Er küsste mich gegen meinen Willen und fasste mir unter den Rock. Ich war so wütend, dass ich ging und googelte ihn später und fand ihn auf einem Business Portal. Ich schrieb ihn dort an stellte ihn zur Rede. Er war sich keiner Schuld bewusst, für ihn war das völlig normal. Er sagte das er den Eindruck gehabt hatte, dass ich nichts dagegen gehabt hätte. Was für ein Arschloch. Er blockierte mich dann. Als ich das Dirk erzählte, flippte er aus und wollte ihn verprügeln. Er ist sehr beschützend. Er hat auch einen Baseballschläger in seinem Bentley. Als ich ihn einmal fragte, wofür der ist, sagte er: Für Situationen.
Was würdest du jungen Männern mit auf den Weg geben?
Junge Männer sind halt unreif, deshalb bevorzuge ich ältere Männer. Das ist ein anderes Niveau. Das gilt für alle Männer, egal welcher Herkunft. Aber besonders weiße Männer sind noch unreifer als schwarze Männer gegenüber Frauen. Allein dieses Deutsche „wir teilen die Rechnung“. In Afrika stellt sich diese Frage überhaupt nicht. Da ist es selbstverständlich, dass ein Mann die Rechnung übernimmt beim Date. Schwarze Männer haben auch so ihre Probleme, aber ihr müsst alle einfach respektvoll zu uns ein. No matter what.
Kapitel 8 – The Hateful Eight I
Auszug aus dem Kapitel
Dieses Kapitel thematisiert skurrile Dates, die nicht so toll abliefen. Ja, auch das gehört dazu. Im Leben gibt’s Siege und Niederlagen. Und da man nie wirklich weiß, wen man da eigentlich trifft, kommt es auch mal zu unangenehmen Treffen.
Kein Auto, kein Sex
Wieder einmal befand ich mich in der Bristol Bar und traf dort auf eine Friseuse mit großen Ambitionen. Wir kamen ins Gespräch, und irgendwann kam die Frage auf, welches Auto ich fahre. Worauf ich entgegnete „im Moment gar keins“. Sie guckte mich an und meinte. „Du bist ein Loser. Ich date keine Männer ohne Auto.“ Sie stand auf und ging. Ich muss immer noch lachen, wenn ich daran denke. Es war einfach so absurd und lächerlich. Die Vorstellung, dass mein Auto oder das Fehlen davon darüber entscheidet, ob ich ein attraktiver Partner bin oder nicht, war für mich einfach unfassbar komisch. Ist es heute noch. Lustig war es trotzdem. Ich hatte nur temporär kein Auto, was ich der Dame aber auch nicht mehr vermitteln wollte, da es ihr überlebenswichtig schien, dass ihre Dates ein Auto haben. Tatsächlich war es so, dass ein Auto – eine bestimmte Art von Autos – eine erotisierende Wirkung auf viele Frauen hatte. Zum Beispiel auf Frauen, die merkwürdige Geräusche beim Beschleunigen von sich gaben, Frauen, die sich sinnlich in die Ledersitze schmiegten und meinten: „Guck mal, ich habe kein Höschen an“. Und Frauen, die Blowjobs wie Bonbons verteilten. Vorausgesetzt man hatte das richtige Auto. Und das hatte ich. Aber nur eben nicht bei diesem Date. Your loss.
Pöbeln im Swingerclub
Ein weiteres Date war mit einer weiteren sehr süßen Schwarzen. Wir waren zusammen essen, wieder mal im Schah en Schah, und tranken etwas. Das war das erste und einzige Mal, dass mich eine Frau, insbesondere ein Sugar-Babe beim ersten Date eingeladen hat und ich nicht die Rechnung bezahlen musste. Ich war beeindruckt, zumal sie wie üblich wunderschön war. Sie fragte, was wir noch unternehmen sollten, und ich machte den Vorschlag in einen, um die Ecke gelegenen Swingerclub zu gehen. Sie fand die Idee toll, also gingen wir zusammen in den Swingerclub. Leider fing sie dort an zu trinken, was sie so gar nicht vertrug. Je mehr sie trank, desto aggressiver und lauter wurde sie. Und zwar so, dass ich zunehmend genervt dadurch wurde. Ich hatte ja schon die ein oder andere Erfahrung gemacht, mit aggressiven, betrunkenen – oder was auch immer Frauen – und am Anfang versucht, auf sie einzureden. Dass sie aufhören soll zu trinken. Aber wie das bei manchen Menschen so ist: Sie finden ihr Limit nicht. Also bugsierte ich sie raus aus dem Club, rief ein Taxi und setze sie rein. Sie beschimpfte mich weiterhin und war völlig fassungslos, dass ich sie loswerden wollte. Tatsächlich endeten vier meiner ersten Dates in einem Swingerclub. Ich mag neugierige Frauen, die Lust auf Abenteuer haben. Ist es schon einmal jemandem aufgefallen, dass im Wort „Neugierig“ das Wort „Gier“ steckt.
No Comprende
Normalerweise telefonierte ich vorher mit den Frauen, um zu gucken, ob wir Gemeinsamkeiten haben, ob wir uns sympathisch sind und ob die Stimme stimmt. Aber das war ein sehr spontanes Date, und wir schrieben uns nur auf Englisch. Sie war gerade in der Nähe. Wir trafen uns in den nächsten Minuten. Eine wunderhübsche Frau, ein tolles Kleid und tolle Heels dazu. Ich sprach sie an. Sie guckte mich mit großen Augen an und verstand kein Wort Englisch. Sie sagte etwas, das nicht wirklich Englisch war. Nehme ich an. Im Gegenzug verstand sie mein Englisch auch nicht. Wir hatten also null Kommunikation. Erst dachte ich mir noch, wie ich mit ihr essen gehen sollte, denn wir konnten überhaupt nicht miteinander kommunizieren. Und an Sex hatte ich auch kein Interesse, weil absolut keine Basis da war. Nun tat sich das nächste Problem auf, denn mein Versuch ihr zu vermitteln, dass wir nirgendwo hingehen und ich wieder weggehen werde, verstand sie nicht. Es dauert ein paar Minuten, bis ich mit Händen und Füßen klarmachen konnte, dass ich keinerlei Interesse an ihr hatte, was sie total fassungslos zurückließ, und irgendetwas brüllte, das vermutlich Beschimpfungen waren. In einer Sprache, die ich nicht mal ansatzweise identifizieren konnte.
Kapitel 12 – The Faithfull Eight
Auszug aus dem Kapitel
Naben den schlechten Dates, die in Hateful Eight I und II thematisiert wurden, möchte ich hier auf eine Reihe von richtig guten, grandiosen Dates eingehen.
Heilige Dreifaltigkeit
Beim ersten Treffen brachte mein Date eine Freundin mit, weil sie sich unsicher und nervös fühlte. Es war ihr erstes Date auf dieser Sugar-Daddy und Sugar-Babe Basis. Um sie nicht allein zu lassen und weil ihre Freundin eine sehr lebhafte Persönlichkeit hatte, unterhielt ich mich im Endeffekt mehr mit ihrer Freundin. Die Unterhaltung war angenehm, mehr nicht, aber dennoch landeten wir alle drei schließlich bei mir zu Hause. Kurz darauf erlebten wir einen phänomenalen Dreier. Dieser Dreier war deswegen so gut, weil die Chemie zwischen den beiden Frauen stimmte. Sie kannten und vertrauten sich bereits, und auch zwischen mir und ihnen gab es eine Verbindung. Wir mochten uns alle gegenseitig.
Dreier sind oft der Traum aller Männer – werden aber völlig überschätzt. Denn wie bereits erwähnt, die Chemie muss zwischen allen drei Beteiligten stimmen. Und die Chemie muss zwischen den beiden Frauen respektive zwischen den beiden Männern stimmen. Ansonsten wird es einfach nur ein abwechselnder Sex, der auch frustrierend sein kann. Ein guter Dreier ist ein Miteinander und kein nebeneinander oder nacheinander. In diesem speziellen Fall passte jedoch die Chemie zwischen den beiden Frauen und mir perfekt, und das war mit Abstand der beste Dreier, den ich jemals in meinem Leben hatte.
Ukrainian Cherry-Blossom
Ich holte mein ukrainische Supermodel in einem Vorort von Berlin ab. JWD, wie der Berliner zu sagen pflegte – janz weit draußen. Sie wohnten ja alle janz weit draußen, außer Chloé natürlich. Sie war nur kurz zu Besuch in Berlin und hatte überhaupt keine passende Kleidung für ein aufwändiges Date mit und lieh sich von ihrer großen Schwester ein Kleid und Heels aus. Die Sachen, waren ihr viel zu groß, aber mit Accessoires machte sie etwas Umwerfendes daraus. Manche Frauen können alles anziehen und sehen aus wie ein Supermodel. Wir gingen in eines meiner Lieblingsrestaurants, dem Le Petit. Sie aß Fleisch, jede Menge davon. Dabei war sie so dünn wie ein Strich. Wir unterhielten uns fantastisch auf Englisch, aber sie war mehr der ruhige, dennoch sehr charmante und witzige Typ. Plötzlich hatte ich eine Eingebung und sagte zu ihr: „You’re a lost Little Girl, aren’t you?“. Sie guckte mich an und sagte nur „you know me”. Kurz darauf landeten wir in meinem Bett. Sie stand auf harten Sex. Hinterher sagte sie mir, dass ich zu ihr gesagt hätte, dass sie ein verlorenes kleines Mädchen ist. Dass es sie so berührt hat, dass ich sehen konnte, wie sie war, dass sie alles für mich getan hätte in diesem Moment. Was sie dann später auch tat. Wir trafen und noch ein paarmal und hatten eine schöne Zeit. Bis sie einem weiteren Model Job nach New York City flog und nie wieder von ihr hörte.
Liebe Männer, der Weg zum Herz einer Frau ist Verständnis. Ihr müsst die Frau sehen, verstehen, wahrnehmen und annehmen. Fake it until you make it funktioniert nicht. Frauen wissen sofort, wenn man ihr nur Honig ums Maul schmiert. Ihr müsst euch wirklich mit dieser Person beschäftigen, um sie erreichen zu können und ich rede nicht nur von Sex. Natürlich klingt dieses „You are a lost little girl” völlig banal und wie die Fantasie eines geilen alten Mannes oder eine Geschichte aus einem billigen Schundroman. Aber genau das ist die Magie des Lebens. Das Leben ist eben manchmal furchtbar banal. Ein Spruch ist manchmal völlig ausgelutscht. Aber auch wenn manches banal, trivial, möglicherweise schlecht gescriptet auf RTL 2 ist. Wenn du mit der richtigen Person, zur richtigen Zeit am richtigen Ort bist, ist selbst ein „You are a lost little girl“ genau das was es braucht, um zwei Menschen zusammenzubringen, Herzen zu öffnen und sich einfach blind zu vertrauen. Easy like that. Das Leben ist halt manchmal banal und daran ist nichts auszusetzen. Es kommt immer drauf an, was man draus macht. Und manchmal ist die entscheidene Szene in Titanic eben nicht: „Ich bin der König der Welt“, sondern „Ramm den gottverdammten Eisberg“.
Sugar Babes Gipfel
Eines meiner Lieblingsrestaurants war das Grace am Ku‘damm. Dort stolzierte ich mit Mia hinein und stolzieren war auch der richtige Begriff dafür. Denn das Grace war sehr exklusiv. Das einzige Restaurant in Berlin, dass ich kannte, das einen Door Man hatte und in dem es einen Dresscode gab. Wenn der Dresscode, oder die Kleidung an sich, die du anhattest, dem Door Man nicht gefiel, kommst du nicht rein. Auch nicht, wenn du eine Reservierung hattest. Das war immer eine heikle Sache, aber ich war immer dressed to kill, in den besten maßgeschneiderten Anzügen. Und meine Begleitungen waren sowieso immer umwerfend gekleidet. Mia hatte an diesem Abend ein absolut jugendgefährdendes Kleid an, welches obenrum weit ausgeschnitten war. Sie trug keinen BH und ihre fantastischen Fake-Boobs kamen so besonders gut zur Geltung. Eine Frau lässt sich nicht die Möpse machen, um sie dann für sich zu behalten. Wir liefen von meiner Wohnung zum Grace, was praktisch alle Männer auf der Straße dazu brachte, sich umzudrehen, selbst wenn sie in Begleitung ihrer Frau oder Freundin waren. Einen „Mann“ animierte es sogar dazu „Mann, Mann, Mann, was für Titten“ zu sagen. In diesem Fall das typische Klischee, alt, fett, betrunken. Auch wenn Mia ansonsten Aufmerksamkeit genoss, ein bisschen Niveau konnte nicht schaden. Und sie hielt mich zurück den Penner ein paar nette Worte mit auf den Weg zu geben.
Ich stolzierte also mit der noch stolzeren Mia, arrogant wie immer, nicht nach links und rechts schauend, zu meinem Stammplatz im Grace. Kaum saßen wir, bekam ich eine WhatsApp Nachricht. Fabienne schrieb mir „Hey ich bin auch hier, zwei Tische weiter. Du hast mich nicht gesehen“. Ich musste lachen. Mia fragte mich, warum ich so lachen würde, und zeigt ihr die Nachricht. Alle meine Frauen wussten voneinander und hatten damit auch relativ wenig Probleme. Bis auf wir wissen schon wen. Wir schrieben eine Nachricht zurück und wir grinsten uns über die Tische ihn weg an. Fabiennes Date hatte natürlich keine Ahnung, was da vor sich ging. Nicht alle Männer sind so offen und tolerant und teilen, was sie haben. Am Tisch neben uns saß ein älterer Mann mit seiner Tochter – dachte ich. Bis ich hörte, wie die „Tochter“ über Champagner referierte und offensichtlich mehr Ahnung von Champagner hatte als ich. Also guckte ich sie mir genauer an. Sie trug eine Art Cheerleader Outfit mit Ringelsocken. Diese Ringelsocken kannte ich nur aus amerikanischen Pornos mit Cheerleadern. Over 18 natürlich. Ich fing an noch breiter zu grinsen als der ältere Mann aufstand und vermutlich, zur Toilette ging. Miss Cheerleader sah mich von der Seite an und wusste genau, was ich dachte und was ich wusste. Nun saßen wir dort mit drei Sugar-Babes auf engsten Raum und amüsierten uns wie Bolle.
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